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Therapie der Lese-Rechtschreibschwäche / -störung

Wird bei einem Kind / Jugendlichen eine Lese-Rechtschreibschwäche / -störung (LRS) festgestellt, ist eine qualifizierte Behandlung erforderlich, um eine weitere Verfestigung der Schwierigkeiten sowie emotionale Folgeschäden zu verringern oder zu vermeiden. Damit dies gelingen kann, ist eine gezielte, individuell angepasste therapeutische Maßnahme in Form einer Lerntherapie indiziert. Klassische Nachhilfe, Förderunterricht oder ein vermehrtes häusliches Üben des Lesens und / oder der Rechtschreibung reichen in der Regeln nicht aus, damit die Schüler*innen die Störung erfolgreich kompensieren können.

Der bisherige Forschungsstand hat gezeigt, dass eine fundierte Vorgehensweise in der Therapie der LRS am Entwicklungsprozess des Schriftspracherwerbs orientiert sein und ein strategiegeleitetes Lernen ermöglichen sollte. Der Schriftspracherwerb verläuft in aufeinander aufbauenden spezifischen Entwicklungsphasen, welche alle Schüler*innen beim Erlernen des Lesens und Schreibens durchlaufen müssen. Kinder / Jugendliche mit einer Lese-Rechtschreibschwäche / -störung lernen jedoch insgesamt langsamer, verweilen länger auf einer (niedrigeren) Entwicklungsstufe, machen trotz intensiver eigener Bemühungen keine nennenswerten Fortschritte oder bleiben auf einer Entwicklungsstufe stehen, so dass sich Fehler nicht reduzieren und sich keine Verbesserungen einstellen.

In der Therapie wird, ausgehend von einer aussagekräftigen Befunderhebung / Diagnostik, die Entwicklungsstufe im Schriftspracherwerb ermittelt, auf welcher das Kind / der Jugendliche den Anschluss verloren hat. So kann gezielt an den jeweiligen Förderschwerpunkten des Schülers angesetzt und ein individueller Förder- / Therapieplan erstellt werden. Die Orientierung am Entwicklungsprozess bedeutet in der Regel, zunächst die Zugangsweise zur lautorientierten / phonemischen Strategie zu sichern, um dann die orthografisch / morphemische Strategie, das Regel- und Speichertraining anzuschließen. Um gute Erfolge bei der Verbesserung der Lese-Rechtschreibkompetenzen zu erzielen, werden in der Therapie verschiedene aufeinander abgestimmte, fachlich fundierte, wissenschaftlich überprüfte Therapiemethoden eingesetzt.

Diese werden den Lern- und Leistungsmöglichkeiten und dem Lerntempo des Kindes / Jugendlichen angepasst. So wird Überforderung vermieden, Erfolgserlebnisse sichtbar gemacht, das Selbstbewusstsein gestärkt und die Motivation erhöht. Das übergreifende Therapieziel besteht darin, das Lesen und Schreiben des Kindes / Jugendlichen systematisch zu verbessern. Es gilt, die vom Kind / Jugendlichen bisher erlebte Überforderungssituation bei schriftsprachlichen Anforderungen in der Schule und im Elternhaus zu beenden, die emotionalen Belastungen durch erfahrene Misserfolge aufzuheben und zunehmend Stabilität und Erfolgserlebnisse zu generieren. Die Schüler*innen sollen Schritt für Schritt befähigt werden, Lese- Rechtschreibstrategien einzusetzen und das Gelernte zu automatisieren.

Weitere Inhalte einer Lerntherapie im Bereich der LRS können sein:

  • Aufsatzschulung (Aufbau von Aufsätzen und anderen Texten, Arbeit am Satzbau und an der schriftsprachlichen Ausdrucksweise)
  • Hilfestellungen zum strukturierten Erfassen, Wiedergeben und Interpretieren von Textinhalten
  • Verbesserung der Grammatik

Neben der therapeutischen Arbeit mit den Kindern / Jugendlichen stellt der enge Austausch bzw. die enge Zusammenarbeit mit den Eltern und auf Wunsch auch mit den Lehrer*innen einen weiteren wichtigen Bestandteil der Therapie dar.