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Lese-Rechtschreibschwäche / -störung (LRS)

Die Lese-Rechtschreibschwäche / -störung (Legasthenie) wird international als Entwicklungsstörung des Lesens und / oder Schreibens definiert (WHO). In Abgrenzung zu anderen Problemen im Lesen und Schreiben ist die LRS eine umschriebene und eindeutige Beeinträchtigung im Erlernen der Schriftsprache, die nicht allein durch das Entwicklungsalter, Visusprobleme oder eine unangemessene Beschulung erklärbar ist. Laut Bundesverband für Legasthenie und Dyskalkulie e.V. leiden allein in Deutschland 3-8% der Kinder und Erwachsenen unter einer klinisch relevanten Lese-Rechtschreibschwäche / -störung.

Die Lesestörung ist gekennzeichnet durch übermäßig viele Fehler beim leisen und lauten Lesen, durch eine deutlich herabgesetzte Lesegeschwindigkeit und ein beeinträchtigtes Lesesinnverständnis. Diese Schwierigkeiten zeigen sich übergreifend in allen Schulfächern, in den Fremdsprachen und auch im Aufgabenverständnis im Fach Mathematik.

In der Rechtschreibung zeigen sich von Beginn des Schriftspracherwerbs an Schwierigkeiten, die Laut-Buchstabenbeziehung sowie die orthografisch richtige Schreibweise von Wortbestandteilen und Wörtern zu lernen.

Bei der (kombinierten) Lese-Rechtschreibschwäche / -störung treten die Symptome beider Bereiche gemeinsam auf.

Konkrete Anzeichen einer LRS können sein:

Im Bereich Lesen:

  • Die Lesegeschwindigkeit ist sehr langsam
  • Das Lesen ist stockend und fehlerhaft
  • Insbesondere das Lesen langer Wörter ist schwierig und dauert lange
  • Es bestehen Schwierigkeiten beim Zusammenschleifen der Buchstaben
  • Buchstaben werden ausgelassen, hinzugefügt und / oder durch andere ersetzt
  • Wortendungen und / oder ganze Wörter werden ausgelassen
  • Das Kind verliert oft die Lesezeile
  • Das Lesesinnverständnis ist reduziert – gelesene Inhalte werden nicht oder nur teilweise verstanden und können nicht richtig wiedergegeben werden
  • In Fächern, in denen das Lesen und Verstehen von Texten wichtig ist, verliert das Kind den Anschluss
  • Das Kind hat keine Lust zu lesen, es vermeidet oder verweigert das Lesen
  • Das Kind vertauscht ähnlich aussehende Buchstaben (b/d; p/q; ie/ei)

Im Bereich Schreiben:

  • Im Vergleich zu Gleichaltrigen schreibt das Kind sehr langsam
  • Hohe Fehlerzahl beim Schreiben, wobei ein und dasselbe Wort auf unterschiedliche Weise falsch geschrieben sein kann
  • Das Kind schreibt auch oft geübte Wörter falsch
  • Das Kind schreibt Texte fehlerhaft ab
  • Weglassen, Hinzufügen, Vertauschen von Buchstaben im Wort
  • Probleme bei der Umsetzung vom Gehörten ins Geschriebene
  • Das Kind vertauscht ähnlich aussehende Buchstaben (b/d; p/q; ie/ei)
  • Das Kind vertauscht Buchstaben, die vom Klang her ähnlich sind (b/p; d/t/; g/k; ch/sch; f/w)
  • Interpunktionsfehler
  • Weglassen von Umlautzeichen
  • Grammatikfehler
  • Starke Leistungsschwankungen
  • Keine Motivation beim Schreiben, das Kind vermeidet oder verweigert das Schreiben

Da die Fähigkeiten des Lesens und Schreibens zunehmend auch für die anderen Schulfächer eine große Rolle spielen, können sich die Schwierigkeiten im weiteren Verlauf in allen Fächern und Klassenstufen negativ auswirken. Bei nicht oder zu spät erkannter LRS kann es zudem zu sekundären Folgeerscheinungen bei den Kindern / Jugendlichen kommen. Dabei handelt es sich weitgehend um Symptome, die mit häufigen Misserfolgserlebnissen, Frustrationen und der schulischen und häuslichen Überforderungssituation im Zusammenhang stehen. Diese können mehr oder weniger stark ausgeprägt sein und zunehmend die gesamte Familie belasten. Solche Folgen können sein:

Im emotionalen Bereich:

  • Selbstwertverlust
  • Selbstvorwürfe
  • Versagensgefühle
  • Ängste, vor allem Schul-, Prüfungs- und Versagensängste
  • Traurigkeit, depressive Verstimmung

Im körperlichen Bereich:

  • Psychosomatische Beschwerden wie Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schlafstörungen
  • Wiedereinsetzendes Einnässen, obwohl das Kind schon trocken war

Im schulischen Bereich:

  • Konzentrationsprobleme
  • Hyperaktivität
  • Motivationsverlust (Schulunlust, Schulverweigerung)
  • Generelles Leistungsversagen (übergreifend auch in anderen Fächern)
  • Hausaufgabenkonflikte

Im sozialen Bereich:

  • Kontaktschwierigkeiten, sozialer Rückzug
  • Einsamkeit
  • Aggressives Verhalten
  • Clownereien

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